Kaminbrand

Feuerwehrmann bei Kaminbrand

Kaminbrand vorbeugen – Tipps gegen Schornsteinbrand

Es kommt leider sehr oft zu Kaminbränden, obwohl Schornsteinfeger regelmäßig die Schornsteine im ganzen Land reinigen. Die Presse berichtet nahezu wöchentlich über derartige Vorfälle. Für die Brandentwicklung im Schornstein sind Ablagerungen verantwortlich, die durch unverbrannte Heizmaterialien entstanden sind. Ein Kaminbrand ist dabei sehr leicht zu vermeiden, wenn man sich beim Heizen mit Holz an einige einfache Regeln hält.

Wie entsteht ein Kaminbrand?

Zum Kaminbrand kommt es dadurch, dass sich durch das heiße Rauchgas Ablagerungen in den Abgasrohren entzünden. Diese Ablagerungen bilden sich u.a. durch die unvollkommene Verbrennung von Kohlenwasserstoffverbindungen (Gas, Heizöl, Holz, Braun- und Steinkohle). Wenn diese Stoffe nicht vollständig verbrennen, so lagern sich je nach Schornstein und Feuerstätte Pech, Teer und Ruß ab.

Große Flächen mit zähem Teerbelag (Schmierruß) oder Glanzruß können sich aus winzigen Resten an der Schornsteinwand entwickeln. Die Schichten aus Ruß können sich sehr leicht entzünden, da im Schornstein die Abgastemperaturen oft sehr hoch sind. Sie brennen unkontrolliert weiter und erreichen dabei sehr hohe Verbrennungstemperaturen, die eine große Gefahr darstellen. Auf diese Weise können sich auch brennbare Gegenstände entzünden, die sich in unmittelbarer Nähe des Schornsteins befinden. Durch den erzeugten Funkenflug bei einem Kaminbrand ist der Dachstuhl und nicht selten auch das Nachbargebäude einer Brandgefahr ausgesetzt.

Was ist Glanzruß und wie entsteht er im Schornstein?

Im Kamin kann sich mit der Zeit Glanzruß bilden, z.B. wenn die Verbrennung nur unvollständig stattfindet. An den inneren Ofenwänden sieht die Schicht tatsächlich aus wie glänzender, weicher Teer, weshalb dieser Ausdruck äußerst passend ist.

Der Glanzruß wird alternativ auch als Hartruß bezeichnet, da der Belag auch über eine sehr stabile Konsistenz verfügt. Es handelt sich konkret um ein Gemisch aus Pech, Teer und Ruß. Im Laufe der Zeit verfestigt sich ein resistenter Teerbelag, sogenannter Schmierruß. Meistens liegt die Ursache für Bildung von Glanzruß in der Verbrennung von nassem Holz.

Beim Verbrennen von Brennholzes mit hoher Restfeuchtigkeit bleiben häufig Reste übrig, die sich im Kaminofen und im Ofenrohr ablagern. Zu niedrige Verbrennungstemperaturen und eine geringe Sauerstoffzufuhr können die Entwicklung von Glanzruß noch verstärken

Kaminbrand mit Feuerwehrmann

Glanzruß im Kamin beseitigen
Der Besen des Kaminkehrers kommt gegen den Glanzruß nicht an. Ein absichtliches Inbrandsetzen des Belages ist notwendig, um die feste Schicht zu entfernen. Natürlich darf ein solches Vorgehen nur vom Schornsteinfeger und/oder von der Feuerwehr ausgeführt werden. Damit sich die Flammen auf brennbare Gebäudeteile nicht unkontrolliert ausbreiten, sind Vorsichtsmaßnahmen unerlässlich. Zudem muss gesichert sein, dass der Brand mit Pulverlöschmittel oder durch eine Luftzufuhrunterbrechung jederzeit gestoppt werden kann.

Die beste Vorbeugung gegen Kaminbrand ist richtiges Heizen

Für einen optimalen Abbrand sollten Ofenbesitzer folgende Regeln beachten:

  • Benutzung von ausreichend getrocknetem Holz
  • Beim Feuern für ausreichende Frischluftzufuhr sorgen
  • Nur sauberes, trockenes Holz nutzen und keinen Müll verbrennen (nicht nur wegen des hohen Schadstoffausstoßes ist das Verbrennen von Müll verboten, sondern es sorgt auch für Ablagerungen am Schornstein)
  • Beim Heizen auch lackiertes Holz vermeiden
  • Vermeidung von langflammigen Heizmaterialien wie Nadelhölzern. Sie können die Ablagerungen leichter entzünden, weil ihre Funken bis in den Schornstein getragen werden.

Zum Vorbeugen eines Kaminbrands gibt es noch andere Dinge, die neben diesen Grundregeln beachtet werden sollten. Für einen schwachen Zug können beispielsweise auch Hindernisse im Schornstein oder bauliche Mängel sorgen, die zu einer unzureichenden Verbrennung führen. Abhilfe können hier z.B. Rauchsauger oder Schornsteinverlängerungen schaffen. Für Ablagerungen von Ruß und Teer im Schornstein können zugleich auch verschmutzte Kaminaufsätze sorgen. Deshalb müssen diese Abdeckungen regelmäßig gereinigt werden.

Arten von Rußbrand

Die einzelnen Brandarten unterscheiden sich je nach Rußart und werden nicht auf dieselbe Weise bekämpft. Mit Wasser darf ein Rußbrand keinesfalls gelöscht werden, weil so etwas fatale Folgen haben könnte. Jeder Liter Wasser wird nämlich durch die hohen Temperaturen zu 1700 Liter Wasserdampf umgewandelt. Diese massive Volumenexpansion löst einen starken Druckanstieg aus. Durch solch einen Löschversuch kann der Schornstein sogar explodieren. Sobald Sie den Brand sehen, informieren Sie unverzüglich Ihren Kaminkehrer und die Feuerwehr.

  • Glanzrußbrand

    Unter den Rußbränden ist der Glanzrußbrand die gefährlichste Brandart. Um einen solchen Brand zu Ende zu bringen, muss hier ein kontrollierter Ausbrand stattfinden. Der Ruß kann von den Wänden nicht anders gelöst und entfernt werden – auch nicht mithilfe von Stahldrahtbesen. Wenn der Rußbelag entgast, kommt es aus dem Schornstein nicht selten zu einer meterhohen Flamme, die eine Temperatur von 1500 Grad erreichen kann.
  • Staub- und Flockenrußbrand
    Flockenrußbrände und Staubrußbrände können aufgehalten werden, indem der an den Wänden locker sitzende Ruß nach unten gekehrt wird. Auch das kann der Schornsteinfeger erledigen. Ein noch stärkerer Funkenflug ist bei dieser Brandart vorhanden. Durch den Brand erhöht sich die Temperatur und der Auftrieb im Schornstein. Der Ruß wird von den Wänden abgelöst und aus dem Rauchfang befördert. Die großen Gegenstände und umliegenden Gebäude sind nun von dem heißen Ruß gefährdet. Für solche Fälle ist es durchaus ratsam, einen Funkenfänger auf dem Schornstein zu installieren. Diese Art ist verglichen mit einem Glanzrußbrand recht ungefährlich.
  • Hartrußbrand

    Durch die Erhitzung wird der Ruß bei einem Hartrußbrand klebrig und zäh. Durch die Hitze kann sich diese Masse wie Zuckersirup aufblähen. Der Schornsteinquerschnitt kann dadurch sogar ganz verschlossen werden. Eine Verengung des Schornsteinquerschnittes kann durch das Hinablassen einer Kugel in den Schornstein verhindert werden. Die Bekämpfung erfolgt wie beim Staubrußband über einen Stahldrahtbesen, der von den Wänden den Ruß kehrt. Nur vom Schornsteinfeger dürfen die Ausbrandarbeiten für den Kaminbrand ausgeführt werden.

Erkennungszeichen eines Kaminbrands

Ein Kaminbrand ist einfach daran zu erkennen, dass aus der Schornsteinmündung Flammen schlagen oder schwarz-gelbe, dichte Qualmwolken draus hervorquellen. Funken, Flammen und Glut befinden sich in den Kaminrohren. Die Außentemperatur der Schornsteinwand steigt zugleich sehr stark an.

Verhalten beim Kaminbrand

Wenn es trotz aller Maßnahmen zu einem Schornsteinbrand kommt, sollten Sie folgendes beachten:

  • Mit der 112 sofort die Feuerwehr per Telefon oder Handy alarmieren
  • Wenn möglich auch gleich den Schornsteinfeger informieren
  • Alle Räume, durch welche Kaminrohre verlaufen, auf Rauch- und Hitzeentwicklung prüfen
  • Feuerlöscher oder Wasser bereit halten, falls durch Funkenflug kleine Brände im Haus entstehen
  • Kontrollieren, ob vom Funkenflug eventuell auch Nachbargebäude betroffen sind
  • Weitere Information zur Brandbekämpfung finden Sie hier

Nach dem Kaminbrand sollten weiterhin alle betroffenen Räume kontrolliert werden, um eine Rauchentwicklung bzw. starke Hitze vorzeitig festzustellen, die auf einen neuen Brand hindeuten können.